Mein Thema: Die Katze.
Die Katze in Verbindung mit dem Menschen. - Über sie ver(sinn)bildlichen sich Seelenzustände. Empfindungen wie innere Stille, Fragilität oder Aufruhr vermitteln sich, Gefühle von Ohnmacht, Schmerz, Verzweiflung, Wut, Stärke oder Liebe und Zartheit - ausgelöst durch das Leben, von Menschen, Erfahrungen, die Atmosphäre eines Gesprächs mit einem vertrauten Menschen. Energien, Archetypen des Menschseins manifestieren sich bildnerisch. In der alten Technik der Handzeichnung,
Graphit auf Papier.
Menschen, Gesichter übten immer eine Faszination auf mich aus, Menschen in ihrer Mimik, lebensvoll, von Glück, Trauer oder von Krankheit gezeichnet. Im Gesicht eines Menschen spiegelt sich das Bild seiner Seele, finden sich die Spuren seines gelebten Seins. In der Beziehung zum Menschen wird die Katze zum Bindeglied zur Natur.
Eine Katze in sein Leben einzubeziehen, ihr Wesen erkennen, 'das Andere' respektierend, ist auch ein Zeichen von Humanität, unserer Achtung vor der Schöpfung,
in der Mensch und Tier gleichermaßen eingebunden sind.
Am Anfang einer Zeichnung steht der unbewusste Impuls, die Energie des Augenblicks, die ich fließen lasse in unmittelbar auf das Blatt gewischten Strukturen.
In absichtslosem Geschehen-Lassen füllen Grundformen den Bildraum, der Energie des Augenblicks Form gebend.
In diesen Grauschleiern zeigen sich mir Gestalten, Gesichter, deren Wesenheit ich zu lesen suche. Ich spüre den Zeichen nach, folge den Spuren und verdichte sie.
In den unbestimmten Strukturen aus Graphit erscheint eine Welt Form gewordener Empfindungen. Die künstlerische Handlung - das Gegebene aufnehmen und zu
einer neuen Wirklichkeit wandeln, im Zusammenspiel von unbewusster Kraft und bewusster Gestaltung.
Das Unbewusste und das Bewusste münden in eine Über-Wirklichkeit, im Sinne des Surrealismus. Jede Zeichnung entsteht in einem Kontinuum, in der Schwingung
eines Zustandes der Seele, eines Momentes im Leben. Es entstehen schwebende Gebilde, die durch den Raum zu ziehen scheinen, kaum greifbar, wie in Träumen,
in denen sich Zeiten und Orte der Messbarkeit entziehen, als wollten sie uns an die Vergänglichkeit des Lebens gemahnen.
Monika Bugs, im Februar 2009
Tuschzeichnungen (2009)
Die Katze steht für den Menschen. Das Dunkle für seine Schatten. Sinnbildhaft vermitteln sich Augenblicke des Seins. Trauer, Leid, Zorn gehören zum Leben.
Das Dunkel bedingt das Lichte. In den Tuschzeichnungen entfalten sich fließend Strukturen aus den vorgegebenen Linien, nur bedingt lenkbar. Eigenwillig,
dem Gesetz des Zufalls folgend, bahnen sich Gebilde, Wege in den Raum, Bild gewordene Schwingungen menschlichen Fühlens.
Monika Bugs, 30. September 2009